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Dämmen mit Schweizer Steinwolle

Dämmen mit Schweizer Steinwolle

Die Energie für den Haushalt nicht nur verbrauchen, sondern auch selbst vor Ort erzeugen: Immer mehr Menschen wollen möglichst autark leben.

Aus der Praxis

Objekt

Fotos: Thomas Kessler, Flums

Mitten in den Alpen, in Lain (GR) auf 1 300 Metern über Meer, sind zwei Gebäude entstanden, die ihre Energie weitgehend selbst produzieren. Hinter dem ambitionierten Projekt steht Roman Schweizer. Er ist nicht nur der Bauherr der beiden Mehrfamilienhäuser, sondern legte als Inhaber und Geschäftsführer der Bergamin Gebäudehülle AG gleich selbst Hand an. Gebaut wurde von Herbst 2022 bis März 2024. Anfang April 2024 zogen die Mieterinnen und Mieter ein. Ein Jahr später zeigt die Bilanz: Die Bewohnerinnen und Bewohner haben in den ersten zwölf Monaten kaum Strom aus dem Netz bezogen.

Von den mit Flumroc-Steinwolle (aus dem nahen Flums) gedämmten Häusern in Lain bietet sich eine spektakuläre Aussicht auf die Bündner Bergwelt.

Grosse Unabhängigkeit
«Die Häuser waren im ersten Jahr zu 76 Prozent energieautark», sagt Schweizer. Dabei profitierten die Bewohnerinnen und Bewohner in Lain von der Lage an einem Sonnenhang, der auch im Winter Vorteile bietet: Schnee bleibt nicht lange auf den Photovoltaik-Modulen liegen. «Das muss ich den Leuten aus dem Flachland immer erklären», schmunzelt der Gebäudehüllen-Unternehmer. «Der Minderertrag durch den Schnee beträgt auf das Jahr hochgerechnet nur rund sechs Prozent – eine vernachlässigbare Grösse.» Im Winter stehe die Sonne ohnehin tief und liefere weniger Energie auf das Schrägdach. Mehr Ertrag komme in der kalten Jahreszeit von den Photovoltaik-Panels an den Balkonen und an einer Fassade. Weil das eine Haus seinen Schatten auf das andere wirft, haben Schweizer und sein Team nur an einer Fassade Module angebracht.

Stromspeicher in den Häusern
Wenn die Sonne scheint, wird die Energie aus den vielen Photovoltaik-Modulen in Batterien in beiden Häusern gespeichert. Die zwei Lithium-Akkus mit je 44 Kilowattstunden Speicherkapazität stellen sicher, dass auch an trüben Tagen genügend Energie zur Verfügung steht – selbst für den Betrieb der Luft-Wasser-Wärmepumpen, die für wohlige Wärme sorgen. Der Einbau einer Erdsonde war übrigens nicht möglich. Der Hang ist dafür zu steil und felsig. Sind die Batterien voll, wird ein allfälliger Überschuss ins öffentliche Stromnetz gespeist. Schweizer betont: «Wichtig ist, dass die Bewohnerinnen und Bewohner möglichst viel von ihrem eigenen Strom nutzen – erst dann geht er nach aussen.»

Balkonbrüstungen aus einer Hand
Die Photovoltaik-Panels an der Fassade bestehen aus Glas-Folien-Modulen. Auf dem Dach und an den Balkonen hingegen wurden Glas-Glas-Module verbaut. «Sie halten damit schwere Schneelasten aus und sind bis zu zwei Tonnen pro Quadratmeter druckfest», erklärt Schweizer. Für die Balkone wählte der Spezialist eine Lösung aus einer Hand: Die ganze Brüstung inklusive Photovoltaik-Panels stammt von einem einzigen Hersteller. Dafür nahm der Unternehmer Kompromisse bei der Optik in Kauf: «Runde Geländer fände ich schöner als eckige.» Insgesamt überzeugt ihn jedoch das Aussehen der beiden Häuser: «Für mein Unternehmen ist das ein tolles Referenzobjekt!»

Die ganze Brüstung inklusive Photovoltaik-Panels der Balkone stammt von einem einzigen Hersteller.
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