Eins, zwei, drei – Zauberei

So muss sich ein Neuling fühlen, der das erste Mal eine Anfrage in einem AI-Tool (künstliche Intelligenz) verfasst und mit Enter bestätigt. Es rattert und wenige Sekunden später spuckt die Maschine eine passende Antwort oder sogar ein ganzes Konzept aus – unfassbar bequem und komfortabel.

Verblüffend, wie schnell sich diese Technologien weiterentwickeln und dank menschlicher Hirnmarathons fleissig trainiert und geformt werden. Diese Tools versprechen vieles gleichzeitig: effizienteres Arbeiten und in der Konsequenz eine Kosteneinsparung. Selbstverständlich ist der volle Funktionsumfang und damit die gewünschte Ersparnis nur über die kostenpflichtige Vollversion gewährleistet. Das Gesamtpaket ist sehr verlockend, da es das Zaubern mit ein paar wenigen Mausklicks und Hirnwindungen garantiert.

Lassen wir diesen Zauber unbedingt weiterwirken, denn das Digitalisieren arbeitet langfristig für das Handwerk. Wenn die untrainierten Hirnmuskeln der intensiven Nutzerinnen und Nutzer so weit geschrumpft sind, dass beim Verwenden der erwähnten Tools nicht einmal mehr der gesunde Menschenverstand zum Einsatz kommt, dann werden das Zwischenmenschliche und das Handwerk eine massive Wertsteigerung erfahren – im Sinne von «Die Währung der Zukunft ist das Handwerk». Denn Zuhören und Handeln mit dem Herzen sowie Begreifen und Umsetzen mit den Händen sind schöpferisch und deshalb von keiner Maschine jemals kopierbar. Also lassen Sie uns den Hirnmuskel weiterhin fleissig trainieren, das Zwischenmenschliche kultivieren und die digitalen Helfer bedacht und verhältnismässig mit der nötigen Portion Verstand nutzen – ganz nach dem Motto «Klasse statt Masse».

Chantal Huser, Leiterin Marketing & Services