
Des Pudels Kern
Ursache und Wirkung zu verstehen ist entscheidend. Mehrmaliges Rückfragen hilft, die Kernursache herauszufinden, auch wenn diese Beharrlichkeit für das Umfeld lästig sein kann.
Verband
Glücklicherweise haben wir Menschen die Fähigkeit, ein Ereignis zurückverfolgen zu können. Das hilft uns, Ursachen zu eruieren und allenfalls Anpassungen und Korrekturen vorzunehmen. Wenn sich jemand nach dem Verzehr von Pilzen halbtot fühlt, wird er vermutlich inskünftig Pilze mit roten, weissgepunkteten Hüten meiden. Er hat die Ursache seines misslichen Befindens erkannt. So weit, so gut. Nur: Manchmal lauern bei der Ursachenerkennung gemeine Fallstricke. Entweder sieht man Verbindungen zwischen Vorgängen, wo es keine gibt. Zum Beispiel: Je mehr Eber in den Sauställen von Arizona geboren werden, desto mehr Knaben kommen auf die Welt. Das ist zwar eine Korrelation, aber absolut keine Kausalität. Oder man hält die Ursache für die Wirkung und die Wirkung für die Ursache. Zum Beispiel: Latein mache Jugendliche zu besseren Schülern, wird oft behauptet. Dabei absolvieren einfach die besseren Schüler vermehrt das Fach Latein. Oder aber man übersieht, dass Ursache und Wirkung von einem dritten Faktor bestimmt werden. Zum Beispiel: Frieren führe zu Erkältungen, wird behauptet. Dabei halten wir uns in kalten Jahreszeiten nur öfter in geschlossenen Räumen auf, wodurch sich die Viren viel schneller übertragen können.
Nur wer Ursache und Wirkung kennt, kann Vorgänge verstehen und steuern. Auch im KMU. Die einfachste Methode ist das Hinterfragen des Grundes des Grundes des Grundes. Am besten fünfmal. Damit werden Sie Ihrem Umfeld womöglich ziemlich auf den Wecker gehen. Aber Sie finden «des Pudels Kern».
Beat Brülhart