Hat sich die Lage beruhigt?

Der Solarmarkt ist nach wie vor im Wandel. Der politische Druck schreit immer noch nach Zubau von alternativen Energien. Dadurch schiessen immer neue Firmen wie Pilze aus dem Boden. Egal, ob vom Fach oder nicht, Hauptsache es werden Photovoltaik-Anlagen gebaut. Wenn man unter Fachspezialisten diskutiert, jammert praktisch jeder wegen der fehlenden Fachkräfte. Da muss man sich unweigerlich fragen, wie dies all die neuen Firmen bewältigen. Bis der Nachwuchs aus der neuen Grundbildung «Solarinstallateur EFZ» beziehungsweise «Solarmonteur EBA» dem Markt zur Verfügung steht, braucht es noch Jahre.

Die Materialverfügbarkeit hat sich gegenüber dem Jahr 2023 verbessert. Wechselrichter und diverse Elektrokomponenten sind in der Regel gut verfügbar. Nachdenklich muss man auf den Modulmarkt blicken. Durch die subventionierten asiatischen Module wird der Markt verzerrt und die europäischen Modulhersteller kämpfen ums Überleben. Während der Pandemie war das Verlangen nach neuen europäischen Produktionsstätten gross, um die asiatische Abhängigkeit zu reduzieren. Kaum ist diese vorbei, erinnert sich niemand mehr an die Forderungen und die Menschheit kauft wieder nach dem Motto «Geiz ist geil» ein.

Also, hat sich die Lage beruhigt? Nein, nicht wirklich.

Ich bin überzeugt, wir Gebäudehüllen-Spezialisten sind die Fachleute für den Bau von Photovoltaik-Anlagen. Mit unserer Fachkompetenz bezüglich Untergrund und Beurteilung seines Zustandes sind wir unseren fachfremden Mitbewerbern mit Abstand überlegen. Nutzen wir diesen Trumpf gegenüber der Konkurrenz. Halten wir immer unsere Grundwerte im Fokus, dass eine Photovoltaik-Anlage eine Ein­deckungsart ist, die Energie erzeugt. Überlegen wir uns auch die Materialwahl, denn die nächste Pandemie oder der nächste Krieg kann leider wieder Tatsache werden.

Kämpfen wir gemeinsam um Qualität und um unseren Berufsstolz.

Reto Nussbaumer