
Skygardens: Ein Areal mit viel (grünem) Potenzial
Bis 2025 wird das grösste Logistikzentrum in Zürich zur «Green Embraport» mit innovativen Begrünungsansätzen und klimawirksamen Massnahmen.
Aus der Praxis
Objekt
Text: Corinne Liberto | Fotos: Skygardens AG
Embraport ist das grösste Logistikzentrum in der Region Zürich. Die Eigentümerin und Betreiberin der Liegenschaft verfolgt die Vision «Green Embraport» mit dem Ziel, bis 2025 eine CO2-arme und emissionsfreie Logistik zu schaffen. Für die Begrünung der Anlagen wurde das gesamte Areal inklusive aller dazugehörenden Gebäude und Strassen mithilfe von Mikroklima-Analysen untersucht und die sinnvollste Umsetzung von Klima-Anpassungsmassnahmen für eine bessere Aufenthaltsqualität und mehr Biodiversität bestimmt. So werden grosse Regenwassertanks im Boden eingelassen, um die Kühlleistung von Grünflächen auch im Sommer zu gewährleisten. An gewissen Gebäuden kann mit einer Fassadenbegrünung der Temperaturanstieg ausgeglichen werden. Im Interesse der Biodiversität und des Wasserkreislaufes werden Brachflächen entsiegelt und begrünt. Dies hilft auch, dem Hitzeinsel-Effekt entgegenzuwirken.

Nachhaltiges Areal in Gross
Die Dimensionen sind eindrücklich: Das Areal ist so gross wie 22 Fussballfelder, umfasst diverse Gebäude, Strassen und viele technische Einrichtungen. Die Umgestaltung des Areals hat vor zwei Jahren begonnen und wird noch mindestens zwei Jahre in Anspruch nehmen. So ein grosses Areal bietet die Chance, viele der grünen Lösungen für Wasser, Begrünung und Biodiversität in einem Projekt umzusetzen und den Nutzen der verschiedenen Massnahmen kombinieren zu können. Die «grünen Lösungen» sind nicht nur dekorative Elemente, die einen schönen Raum schaffen, sondern helfen auch mit, verschiedene Effizienz- und Nachhaltigkeitsziele zu erreichen. Auf einem grossen Areal lohnt sich eine umfassende Bestandesaufnahme umso mehr, damit man absolut sicher sein kann, die richtigen Massnahmen getroffen zu haben.
Themen- statt produktorientierte Sichtweise
Die umfassende Analyse zeigt auf, wo Handlungsbedarf besteht, wie zum Beispiel: In welchem Bereich muss eine Temperatursenkung erreicht werden; wo kann man Regen- statt Trinkwasser nutzen; wo kann man etwas für das Grundwasser und die Biodiversität tun. Diese gesamtheitliche Herangehensweise in der Analyse bedingt auch, dass man die Lösungen an Themen ausrichtet und nicht an einzelnen Produkten. Bei einem Areal geht es um mehr als nur Dach- oder Fassadenbegrünungen. Es geht darum, das (Regen-)Wasser-Management zu optimieren, die Kühlleistungen zu verbessern, die Aufenthaltsqualität zu steigern oder die Biodiversität zu fördern. Der Einsatz von Versickerungsanlagen und der Einbau von grossen Regenwassertanks ermöglichen beispielsweise die Kühlung und Bewässerung im Areal. Grünflächen am Boden, an Fassaden und auf dem Dach sind nicht nur ein schöner Lebensraum für die Mitarbeitenden, sondern tragen auch zur Kühlung und zu einem verbesserten Wassermanagement bei. Brachliegende Betonflächen werden wieder freigelegt. Sie werden in Zukunft das Habitat von vielen Pflanzen und Insekten sein. Solche Biodiversitätsflächen können auch zertifiziert werden – so kann das Engagement zum Thema auch nach aussen getragen werden.
Grünes Potenzial entfalten
Dieses Projektbeispiel zeigt eindrücklich, dass auch vermeintlich sterile und unpersönliche Areale aus Beton mit den richtigen Ansatzpunkten zu einem zweckmässigen Logistikareal mit Aufenthaltsqualität werden können, welches nicht nur einen Beitrag zu den Nachhaltigkeitszielen leistet, sondern auch viele Pflanzen und Tiere beherbergt. Die Stärke einer gesamtheitlichen Herangehensweise liegt darin, die grössten Potenziale zu finden und danach dafür zu sorgen, dass sich das Grün entfalten kann. Das Skygardens-Team vereint Expertenwissen in der Planung und Analyse mit dem Bau von Gebäudebegrünungen und anschliessend auch in Pflege und Unterhalt.
