
Frauenpower im Handwerk
Im Sommer 2023 haben sich ausserordentlich viele junge Frauen für eine Lehre in der Gebäudehüllen-Branche entschieden.
Nachwuchs
Text: Angela Bischof | Fotos: Angela Bischof
Neun junge Frauen starteten im Sommer 2023 mit ihrer Lehre als Abdichterin, Dachdeckerin, Fassadenbauerin, Gerüstbauerin oder Storenmonteurin. Wir besuchten die Mädels während des Schulunterrichts in Uzwil. Drei Lernenden – Jamina Carigiet, Nuria Kiebler und Jessica Schneider – stellten wir spezifische Fragen und wollten von ihnen wissen, wie sie sich als Frauen in der Gebäudehüllen-Branche behaupten.

Starke Frauen in der Gebäudehüllen-Branche
Jamina ist angehende Dachdeckerin, Nuri lernt Abdichterin und Jessica startete die Lehre als Gerüstbauerin. Schnell ist klar, dass die jungen Frauen starke Persönlichkeiten sind und genau wissen, was sie wollen. Ihre Motivation, einen Beruf in der Gebäudehüllen-Branche zu lernen, liegt unter anderem darin begründet, dass man viel draussen ist. Die heissen Temperaturen, der Regen oder der Schnee machen den Mädels nichts aus. Jamina war schon immer gern in der Höhe und ist schon als kleines Kind überall hochgeklettert, dies kann sie nun in ihrem Berufsalltag auch tun. Das Umfeld reagierte sehr gemischt auf die Berufswahl. Einige fanden den Entscheid sehr stark und auch mutig, andere wiederum waren eher etwas schockiert. Nuria hat gleich beim Schnuppern eine Frau kennengelernt, dies hat ihr gezeigt, dass der Beruf auch für Frauen geeignet ist, und hat sie nur noch mehr motiviert. Alle drei sind sich einig, dass ihre Fähigkeiten und Perspektiven als Frau in einem Team von Männern sehr vorteilhaft sind. Mit ihrer Art bringen sie Ordnung, Ruhe und einen gefühlvollen Umgang ins Teamgefüge ein.
Die Zukunft gehört den Handwerkerinnen und Handwerkern
Die Entwicklung zeigt, dass sich immer mehr junge Frauen für einen handwerklichen Beruf entscheiden. Dies spüren auch die drei Mädels. Sie sind sich sicher, dass es in Zukunft mehr Frauen in der Gebäudehüllen-Branche geben wird. Dies auch im Zusammenhang mit den neuen Solarlehren als Solarinstallateurin EFZ oder Solarmonteurin EBA. Obwohl Jamina, Nuria und Jessica erst im ersten Lehrjahr sind, können sie sich sehr gut vorstellen, langfristig in dieser Branche zu arbeiten und eine Weiterbildung als Objekt- und danach als Projektleiterin zu absolvieren und sich danach vielleicht sogar zur Meisterin ausbilden zu lassen.